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Vitamin K – Wirkung und Anwendungsgebiete

Wie zum Teil bereits erwähnt dient die Wirkung von Vitamin K im Körper insbesondere zur

  • Regulierung der Blutgerinnung (Koagulation),
  • richtigen Knochenbildung (Skelettbildung),
  • Verhinderung der Verkalkung des Weichgewebes und
  • für die Funktion des Nervensystems und des Gehirns.

Bekannt ist zudem, dass das Vitamin K für

  • die Aktivierung von verschiedenen Proteinen bedeutungsvoll ist, wie zum Beispiel der Knochenproteine oder der Sphingolipide (Sphingolipide kommen vermehrt im Nervengewebe vor) und damit ist es beteiligt an der
  • Regulation zellulärer Funktionen (das wachstumsstillstandsspezifische Gen 6-Protein (Gas6) ist zum Beispiel ein Vitamin K-abhängiges Protein und es scheint ein zellulärer Wachstumsregulationsfaktor mit Zellsignalaktivitäten zu sein)

Basierend auf den Funktionen von Vitamin K im Körper wird es bei den nachfolgenden Anwendungsgebieten eingesetzt.[1] [2]

Anwendungsgebiete von Vitamin K

Vitamin K findet vor allem Anwendung bei:

  • der Hämorrhagischen Erkrankung (Blutungsproblemen bei Neugeborenen mit niedrigem Vitamin-K-Spiegel),
  • der Hypoprothrombinämie (angeborener oder erworbener Mangel des Blutgerinnungsproteins Prothrombin),
  • der seltenen, vererbten Blutungsstörung „Hereditärer kombinierter Mangel an Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren“ (auch bekannt als VKCFD),
  • zur Umkehrung der blutverdünnenden Wirkung von Warfarin,
  • Osteoporose (schwache und brüchige Knochen),
  • Allgemeine Knochen-Gesundheit (Prävention von Knochenerkrankungen),
  • Anorexie (Appetitlosigkeit, Magersucht),
  • Atherosklerose (Vitamin K1 zur Behandlung von Koronarverkalkung),
  • Allgemeine Kognitive-Gesundheit (episodische Gedächtnisleistung),
  • Allgemeine Herz-Gesundheit (z.B. durch Verhinderung einer Mineralien-Ansammlung in den Arterien, Reduktion des Schlaganfallrisikos)
  • Zöliakie (durch Glutenunverträglichkeit verursachte Erkrankung des Magen-Darm-Trakts),
  • Morbus Crohn (auch bekannt als Crohn-Krankheit; chronisch-granulomatöse Entzündung unbekannter Ursache),
  • Mukoviszidose (autosomal-rezessiv vererbte Stoffwechselerkrankung),
  • Morgenübelkeit und Brechreiz,
  • Phenylketonurie (Störung des Aminosäurestoffwechsels, verursacht durch erhöhte Konzentrationen der Aminosäure Phenylalanin).

Außerdem wird es auch bei:

  • Intraventrikuläre Blutungen (spontane Blutung in die Hirnventrikel, die nicht traumatisch bedingt ist und vielfältige Ursachen haben kann)

eingesetzt, wenngleich die Wirkung hierbei aber diskutiert wird bzw. als möglicherweise nicht wirksam angesehen wird.

Darüber hinaus zählen zu den Anwendungsgebieten die folgenden Einsatzgebiete, wenngleich es dafür bisher nur wenige oder unzureichende wissenschaftliche Nachweise gibt:

  • Sportliche Leistung (Verbesserung der Trainingsleistung, indem die Herzfunktion gesteigert wird),
  • Beta-Thalassämie (Bluterkrankung, bei der die Produktion des normalen Hämoglobins gestört ist),
  • Brustkrebs,
  • Krebs,
  • Katarakte,
  • Darmkrebs,
  • Herzkrankheit,
  • Depressionen,
  • Diabetes,
  • Hautausschlag durch bestimmte Krebsmedikamente (auf den ersten Blick einer Akne ähnlich aussehend),
  • Hoher Cholesterinspiegel,
  • Leberkrebs,
  • Lungenkrebs,
  • Multiple Sklerose (MS),
  • Prostatakrebs,
  • Rheumatoide Arthritis,
  • Schlaganfall (Verringerung des Schlaganfallrisikos),
  • Prellungen,
  • Verbrennungen,
  • Narben,
  • Besenreiser (winzige Krampfäderchen),
  • Dehnungsstreifen,
  • Schwellungen
  • und andere Anwendungsbereiche.

Um die Wirkung von Vitamin K, bezüglich der zuletzt aufgezählten Anwendungsgebiete, bewerten zu können, sind jedoch weitere wissenschaftliche Nachweise erforderlich.[3] [4] [5]

Vitamin K Wirkung bei Arthrose

Vitamin K ist erforderlich für die funktionelle Aktivierung von Vitamin K-abhängigen Proteinen (über den Gamma-Carboxylierungsprozess). Diese Vitamin K-abhängigen Proteine sind sowohl in den Knochen, als auch im Knorpelgewebe vorhanden, neben ihrer Beteiligung an der Hämostase (auch bekannt als Gerinnungskaskade, die die beiden Teilvorgänge Blutstillung und Blutgerinnung umfasst).

Eine geringer Vitamin K-Plasmaspiegel wurde bereits früh in Studienarbeiten mit der Entwicklung von Arthrose in Verbindung gebracht. Eine Ernährungsumfrage (Querschnittsstudie) von Hiroyuki Oka et al., die sich im Jahr 2009 mit den Ernährungsfaktoren von älteren Menschen mit Arthrose befasste, konnte obendrein aufzeigen, dass nur die Aufnahme von Vitamin K mit der Häufigkeit der Entwicklung einer radiologischen Knie-Arthrose im Zusammenhang stand. Die Häufigkeit der radiologischen Knie-Arthrose nahm nämlich mit zunehmender Aufnahme von Vitamin K aus der Nahrung ab. Umgekehrt ergab sich eine Zunahme der Arthrose, bei einem niedrigeren Vitamin K-Ernährungsstatus.

Dementsprechend sei eine niedrige Vitamin-K-Aufnahme über die Nahrung laut Hiroyuki Oka et al. ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Knie-Arthrose. Der Vitamin K-Ernährungsstatus kann demzufolge auch eine wesentliche Rolle bei der Prävention gegen die Entwicklung einer Knie-Arthrose spielen oder bei der Behandlung von Arthrose sehr nützlich (krankheitsmodifizierend) wirken. Mit den Studien von Devyani Misra et al. (im Jahr 2013) und M.K. Shea et al. (im Jahr 2015) wurden diese Untersuchungen bestätigt.

Adb-El Wahab S. El-Brashy et al. bestätigten ebenfalls (im Jahr 2016), dass Patienten mit einer Knie-Arthrose einen signifikant verringerten Vitamin-K-Plasmaspiegel aufweisen, der zugleich mit dem Fortschreiten der Erkrankung verbunden sei.

Zudem sei das Vitamin K an Arthrose beteiligt, da Vitamin K-abhängige Proteine in Gelenkgeweben, wie Knorpel und Knochen vorhanden sind. Dementsprechend müssen Vitamin K-abhängige Proteine carboxyliert werden, wozu Vitamin K notwendig ist (als Carboxylierung wird in der Chemie eine Reaktion zur Einführung einer Carboxygruppe in eine organische Verbindung bezeichnet). Weitere Experimente ergaben zudem, dass Vitamin K-abhängige Proteine in den Gelenkgeweben von Patienten mit Arthrose untercarboxyliert (sprich weniger funktionell) waren.

Allerdings gibt es noch keine Studien, die speziell entwickelt wurden, um die Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin K zur Behandlung oder Prävention von Arthrose zu testen. Weitere Studien zum Vitamin K seien allerdings unbedingt erforderlich, aufgrund des therapeutischen und prophylaktischen Potenzials in Bezug auf Arthrose.[6] [7] [8]

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Quellen:

[1] O.V.: Vitamin K. Linus Pauling Institute. Micronutrient Information Center. Oregon State University. Abgerufen auf: lpi.oregonstate.edu
[2] Guylaine Ferland (2012): Vitamin K, an Emerging Nutrient in Brain Function. Département de Nutrition, Université de Montréal, Montréal, QC, Canada. Biofactors. Mar-Apr 2012;38(2):151-7. doi: 10.1002/biof.1004. Epub 2012 Mar 15.
[3] O.V.: Vitamin K. Uses & Effectiveness. Natural Medicines Comprehensive Database Consumer Version. WebMD. Abgerufen auf: www.webmd.com
[4] O.V.: Intraventrikuläre Blutung. Med2click. Abgerufen auf: www.med2click.de
[5] O.V.: Vitamin K. Uses. Kaiser Permanente. Abgerufen auf: wa.kaiserpermanente.org
[6] Hiroyuki Oka et al. (2009): Association of Low Dietary Vitamin K Intake With Radiographic Knee Osteoarthritis in the Japanese Elderly Population: Dietary Survey in a Population-Based Cohort of the ROAD Study. J Orthop Sci. 2009 Nov;14(6):687-92. doi: 10.1007/s00776-009-1395-y. Epub 2009 Dec 8.
[7] M.K. Shea et al. (2015): Vitamin K, Osteoarthritis, and Joint Pain. Nutritional Modulators of Pain in the Aging Population 2017, Pages 225-233. https://doi.org/10.1016/B978-0-12-805186-3.00019-9
[8] Abd-El Wahab S.El-Brashy et al. (2016): Potential role of vitamin K in radiological progression of early knee osteoarthritis patients. The Egyptian Rheumatologist Volume 38, Issue 3, July 2016, Pages 217-223. https://doi.org/10.1016/j.ejr.2016.03.001

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