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Vitamin K – Nebenwirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln

Bei oraler Einnahme (in der empfohlenen Menge) gelten die Formen Vitamin K1 (Phyllochinon = pflanzliches Vitamin K) und Vitamin K2 (Menachinon = bakterielles Vitamin K) gemäß der Umfassenden Datenbank für Naturheilmittel für die meisten Menschen als sicher, sie erfahren wahrscheinlich keine Nebenwirkungen. Bei manchen Menschen können allerdings Nebenwirkungen, wie eine Magenverstimmung oder Durchfall auftreten.

Für die topische Anwendung wird das Vitamin K1 (bei einer Creme zum Auftragen auf die Haut, mit einer Dosierung von 0,1% Vitamin K1) für die meisten Menschen als „möglicherweise sicher“ eingestuft.

Bei intravenöser Gabe gelten die Formen Vitamin K1 (Phyllochinon) und Vitamin K2 (Menachinon) für die meisten Menschen als wahrscheinlich sicher. In seltenen Fällen wurde aber über allergische Reaktionen infolge von Vitamin K Injektionen berichtet.

Bei Neugeborenen können in seltenen Fällen durch Menadiol (Vitamin K4) oder hohen Dosen Phyllochinon (Vitamin K1) Nebenwirkungen bzw. Symptome auftreten, wie:

  • verminderter Appetit,
  • verminderte Bewegung oder Aktivität,
  • Schwierigkeiten beim Atmen,
  • eine vergrößerte Leber,
  • Körperschwellung,
  • Reizbarkeit,
  • Muskelsteifheit,
  • Blässe,
  • gelbe Augen oder
  • gelbe Haut.

Darüber hinaus können bei Injektionen Nebenwirkungen auftreten, wie:

  • Schluckbeschwerden
  • Schnelles oder unregelmäßiges Atmen
  • Benommenheit bis hin zur Ohnmacht
  • Kurzatmigkeit
  • Hautausschlag
  • Nesselsucht und/oder Juckreiz
  • Schwellung der Augenlider
  • Schwellung des Gesichts
  • Schwellung der Lippen
  • Engegefühl in der Brust
  • Atembeschwerden und/oder Keuchen.[1] [2] [3]

Warnhinweise und Gegenanzeigen

Bei den nachfolgenden Erkrankungen oder Umständen sollte vor der Vitamin K-Supplementation ein fachkundiger Arzt konsultiert werden.

  • Diabetes: Menschen mit Diabetes sollten bei der gleichzeitigen Verwendung von Vitamin K1 ihren Blutzuckerspiegel genau überwachen, da das Vitamin K1 den Blutzuckerspiegel senken kann.
  • Nierenerkrankung: Für Menschen mit einer Nierenerkrankung kann zu viel Vitamin K schädlich sein, wenn Dialysebehandlungen aufgrund der Nierenerkrankung durchgeführt werden.
  • Lebererkrankung: Bei Menschen mit einer Lebererkrankung und Gerinnungsproblemen können hohe Dosen von Vitamin K das Gerinnungsproblem weiter verschlimmern. Vitamin K ist daher nicht wirksam zur Behandlung der Gerinnungsprobleme, die durch eine schweren Lebererkrankung verursacht werden.
  • Reduzierte Gallensekretion (Acholie): Personen mit verminderter Gallensekretion (Acholie) müssen eventuell zusammen mit Vitamin K zusätzliche Gallensalze einnehmen, um die Absorption von Vitamin K sicherzustellen.
  • Schwangere und Stillende: In der Schwangerschaft und Stillzeit gilt täglich eingenommenes Vitamin K in der empfohlenen Menge gemäß der Umfassenden Datenbank für Naturheilmittel als wahrscheinlich sicher. Höhere Mengen sollten hingegen nicht ohne den Rat von medizinischem Fachpersonal eingenommen werden. Für Kinder gilt die Form Vitamin K1 als wahrscheinlich sicher, wenn das K1 oral eingenommen oder in den Körper injiziert wird.[4]

Mögliche Wechselwirkungen von Vitamin K mit Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln

Einige Medikamente können mit Vitamin K wechselwirken, dazu zählen unter anderem:

  • Warfarin: kann in Verbindung mit Vitamin K zu ernsthaften Wechselwirkungen führen. Wenn Warfarin verwendet wird, sollte daher die Einnahmemenge von Vitamin K möglichst konstant gehalten werden. Plötzliche Änderungen bezüglich der eingenommenen Vitamin K Menge kann zu Blutgerinnseln (bei einer plötzlichen Steigerung von Vitamin K) oder zu gefährlichen Blutungen (bei einer plötzlichen Verringerung von Vitamin K) führen.
  • Antibiotika: können bekanntlich die guten Bakterien im Darm zerstören. Diese Bakterien im Darm produzieren allerdings Vitamin K. Dementsprechend kann die Verwendung von Antibiotika über einen längeren Zeitraum (mehr als einige Wochen) die Menge an Vitamin K im Darm und damit die Menge, die dem Körper zur Verfügung steht verringern.
  • Cholesterinsenkende Medikamente Gallensäure-Sequestriermittel (z.B. Colestyramin, Colestipol): Gallensäure-Sequestriermittel, wie unter anderem Colestyramin und Colestipol, dienen zur Senkung des Cholesterinspiegels im Blut. Diese Medikamente können allerdings die Menge von Vitamin K verringern, die der Körper aufnimmt, insbesondere bei langjähriger Verwendung.
  • Orlistat: Für gewöhnlich wird Orlistat zur Gewichtsreduktion angewendet. Es reduziert die Menge an Fett, die der Körper aufnimmt. Was ebenfalls dazu führen kann, dass der Körper weniger fettlösliche Vitamine, wie Vitamin K aufnehmen kann.
  • Bei Schwangeren und Stillenden kann die Einnahme von Antikoagulanzien (Medikamente zur Hemmung der Blutgerinnung), Antikonvulsiva (Arzneimittel zur Behandlung oder Verhinderung von epileptischen Anfällen) und Medikamente gegen Tuberkulose das Risiko für einen Vitamin K-Mangel bei dem ungeborenen Baby bzw. Neugeborenen erhöhen.
  • Amiodaron (Antiarrhythmikum zur Behandlung von vielen Herzrhythmusstörungen): Das Medikament Amiodaron kann die gerinnungshemmende Wirkung von Warfarin verstärken und dadurch das Blutungsrisiko erhöhen.

Große Dosierungen von Vitamin A, E und K wirken gegensinnig

Festgestellt wurde darüber hinaus, dass große Dosierungen von Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin A und Vitamin E das Vitamin K antagonisieren (gegensinnig wirken). Die Absorption von Vitamin K scheint durch überschüssiges Vitamin A beeinträchtigt zu werden. Vitamin E wiederum hemmt die Vitamin K-abhängige Carboxylaseaktivität und kann die Gerinnungskaskade stören. Dementsprechend sollten Personen, die gerinnungshemmende Medikamente einnehmen (z.B. Warfarin) und Personen mit einem Vitamin K-Mangel, aufgrund des erhöhten Blutungsrisikos, keine Vitamin-E-Ergänzungsmittel ohne eine engmaschige ärztliche Kontrolle einnehmen.

Allgemein wird empfohlen vor der Einnahme von Vitamin K einen fachkundigen Arzt oder Apotheker über die Einnahme sämtlicher Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel zu informieren, zur Vermeidung von Nebenwirkungen und Wechselwirkungen. Anschließend kann durch den Arzt oder Apotheker beurteilt werden, welche Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin K oder miteinander wechselwirken könnten, beziehungsweise ob die Einnahme bestimmter Medikamente den Körper bei der Aufnahme oder den Abbau von Vitamin K beeinflussen können.[5] [6]

Vitamin K Toxizität und tolerierbarer oberer Aufnahmewert

Es ist keine Toxizität von Vitamin K bekannt. Eine algerische Reaktion ist aber möglich. Eine angemessene Aufnahmemenge von Vitamin K beträgt 120 bzw. 90 μg / Tag. Bei Personen, die größere Mengen des Vitamins einnahmen wurde vom Institute of Medicine in Washington D.C. im Rahmen einer Studienarbeit allerdings über keine nachteiligen Effekte berichtet. Demzufolge konnte auch kein tolerierbarer oberer Aufnahmewert ermittelt werden. Diese Erkenntnisse gelten für die Phyllochinon- (Vitamin K1) und Menachinon- (Vitamin K2) Formen. Für das synthetische Menadion (Vitamin K3) und seine Derivate gilt dies nicht. Menadion kann die Funktion von Glutathion (natürliche Antioxidantien des Körpers) beeinträchtigen. Dies wiederum kann zu oxidativen Schäden an den Zellmembranen führen. Bei Säuglingen hat durch Injektionen verabreichtes Menadion zur Lebertoxizität, Gelbsucht und hämolytische Anämie geführt. Folglich wird Menadion nicht mehr zur Behandlung eines Vitamin K-Mangels eingesetzt.[7] [8]

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Quellen:

[1][4] O.V.: Vitamin K. Side Effects & Safety. WebMD. Natural Medicines Comprehensive Database Consumer Version. Abgerufen auf: www.webmd.com
[2] O.V.: Vitamin K. Side Effects. Kaiser Permanente. Healthnotes, Inc. Abgerufen auf: wa.kaiserpermanente.org
[3] O.V.: Vitamin K Side Effects. Drugs.com. Abgerufen auf: www.drugs.com
[5] O.V.: Vitamin K. Fact Sheet for Consumers. National Institute of Health. Office of Dietary Supplements. Abgerufen auf: ods.od.nih.gov
[6], [8] O.V.: Vitamin K. Micronutrient Information Center. Oregon State University. Abgerufen auf: lpi.oregonstate.edu
[7] Institute of Medicine. Dietary reference intakes for vitamin A, vitamin K, arsenic, boron, chromium, copper, iodine, iron, manganese, molybdenum, nickel, silicon, vanadium, and zinc. Washington, DC: National Academy Press; 2001.

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