Nebenwirkungen durch Vitamin C beruhen zumeist auf gastrointestinale Störungen, aufgrund der osmotischen Wirkung von dem nicht resorbiertem Rest im Gastrointestinaltrakt. Dabei kann es zu Symptomen wie:
- Durchfall,
- Übelkeit,
- Bauchkrämpfe sowie
- andere gastrointestinale Störungen
kommen. Es hat zudem eine geringe Toxizität, daher wird angenommen, dass es selbst bei einer hohen Einnahmemenge nicht zu schwerwiegenden Nebenwirkungen und Gesundheitsrisiken kommt.1 2 3
Seltene schwere Nebenwirkungen
Bei einer Studie aus Iowa, bei postmenopausalen Frauen mit Diabetes, die zusätzlich mindestens 300mg Ascorbinsäure täglich supplementierten, kam es unter den Studien-Teilnehmerinnen zu einem signifikant höheren Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. In keiner anderen epidemiologischen Studie wurde jedoch solch ein Zusammenhang beobachtet. Daher ist die Bedeutung dieses Ergebnisses ungeklärt.
Ebenfalls widersprüchlich sind Studienergebnisse, dass Ascorbinsäure zur Bildung von Nierensteinen beitragen kann (über eine Erhöhung der Oxalat- und Harnsäureausscheidung im Urin, bei einer hohen Zufuhr von Ascorbinsäure).
Weiterhin besteht theoretisch das Risiko, dass eine hohe Aufnahme von Ascorbinsäure zu einer übermäßigen Eisenaufnahme führen könnte. Dies scheint bei gesunden Personen allerdings kein Problem zu sein. Bei Personen mit hereditärer Hämochromatose („Eisenüberladung“) kann eine ständige hohe Zufuhr von Ascorbinsäure die Eisenüberladung noch verschlimmern und als Folge daraus zu Gewebeschäden führen.
Ebenso entgegengesetzte Ergebnisse lieferten unterschiedliche Studien zu der Thematik, dass das Vitamin C unter bestimmten Umständen als Pro-Oxidationsmittel wirken könne und möglicherweise zu oxidativen Schäden beitragen könne. Dabei haben einige Studien belegen können, dass zusätzliche Ascorbinsäure (als Pro-Oxidationsmittel) Schäden an den Chromosomen und/oder der DNA verursachen kann und möglicherweise zur Entstehung von Krebs beitragen kann. Andere Studien hingegen konnten nachweisen, dass es bei einer hohen Zufuhr von Ascorbinsäure keine erhöhten oxidativen Schäden oder kein erhöhtes Krebsrisiko gibt.
Ferner berichteten andere Studien darüber, dass eine hohe Ascorbinsäure Zufuhr zu einem verringerten Vitamin B12- und Kupferspiegel führen kann. Ebenso gibt es wissenschaftliche Beobachtungen über einen beschleunigten Metabolismus bzw. einer beschleunigten Ausscheidung von Ascorbinsäure, als Nebenwirkungen einer hohen Zufuhr. Zudem wurde bei einer hohen Vitamin C Zufuhr von allergischen Reaktionen und einer Erosion des Zahnschmelzes berichtet. Zusätzliche Studien haben die soeben erwähnten Beobachtungen jedoch nicht bestätigen können.4 5 6 7 8 9 10
Tolerierbare obere Aufnahmewerte für Vitamin C (Ascorbinsäure)
Obwohl davon ausgegangen wird, dass es bei einer höheren Zufuhr von Vitamin C nicht zu ernsthaften Nebenwirkungen kommt, wurden sogenannte tolerierbare Höchstmengen für Ascorbinsäure eingeführt, beispielsweise von dem weltbekannten „The Food and Nutrition Board“ (kurz FNB).
Eine langfristige hohe Zufuhr von Ascorbinsäure, in Mengen über die tolerierbaren Höchstmengen hinaus, führt nämlich zu einer Risikoerhöhung bezüglich der nachteiligen Auswirkungen auf die Gesundheit, durch zu viel Vitamin C.
Das FNB empfiehlt daher altersabhängige Vitamin-C-Höchsteinnahmewerte (tolerierbare obere Aufnahmewerte, für Ascorbinsäure aus Nahrungsmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln) von:
- 400mg für 1-3-Jährige Kleinkinder
- 650mg für 4-8-Jährige Kinder
- 200mg für 9-13-Jährige Kinder
- 800mg für 14-18-Jährige
- 2000mg für Erwachsene
- Für Säuglinge sollten Lebensmittel die einzige Vitamin-C-Quelle sein
Diese Empfehlungen gelten allerdings nicht für Personen, die Ascorbinsäure als medizinisches Therapeutikum erhalten. In diesem Fall sollten sich die Personen an die Empfehlungen des behandelnden Arztes halten.11 12
Wechselwirkungen und Warnhinweise
Bei einer regelmäßigen Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin C sollte ein fachkundiger Arzt bezüglich der Wechselwirkungen mit Medikamenten befragt werden, da solche Nahrungsergänzungsmittel mit diversen Medikamenten wechselseitig aufeinander Einwirken können. Besondere Vorsichtig ist bei nachfolgenden Kombinationen mit Vitamin-C-Präparaten bzw. Konstellationen geboten:
- Wechselwirkung bei der Krebsbehandlung (Chemotherapie und Bestrahlung): Die Wirkung von Vitamin C und Antioxidantien bei der Krebsbehandlung ist umstritten. Es wird in manchen Studien angegeben, dass Antioxidantien Tumorzellen vor der Wirkung von Strahlen- und Chemotherapien schützen können. Diese Angaben werden allerdings (teilweise) scharf kritisiert. Weitere Studien belegen, dass Antioxidantien normales Gewebe vor der Wirkung von Strahlen- und Chemotherapien schützen können und /oder die Wirkung der konventionellen Krebsbehandlung verbessern können. Aus diesen Gründen sollten sich Krebspatienten vor der Einnahme von (hochdosiertem) Vitamin C oder anderen (hochdosierten) Antioxidantien ausführlich von ihrem Onkologen beraten lassen.
- Wechselwirkung mit Statinen (Cholesterinsenkern): Die Lipidspiegel von Personen, die Statine und Antioxidantien einnehmen sollten vorsichtshalber überwacht werden. In Kombination mit Niacin-Simvastatin (Zocor®) und anderen Antioxidantien (z.B. Beta-Carotin, Selen und Vitamin E) kann Ascorbinsäure den Anstieg der Lipoproteinspiegel in hoher Dichte abschwächen. Ob diese Wechselwirkung mit anderen lipidverändernden Mitteln auftritt ist bisher nicht bekannt.13
- Wechselwirkung mit Aluminium: Das Vitamin kann die Aufnahme von Aluminium in den Körper erhöhen. Da in den meisten Antazida (Arzneimittel zur Neutralisierung der Magensäure) Aluminium enthalten ist, sollten Präparate mit Vitamin C vorsichtshalber zwei Stunden vor oder vier Stunden nach Antazida eingenommen werden.
- Wechselwirkung mit Östrogen: Das Vitamin kann die Geschwindigkeit, mit der der Körper Östrogen abbaut verringern. Die kombinierte Einnahme von Ascorbinsäure und Östrogen kann daher die Wirkungen und Nebenwirkungen von Östrogenen verstärken.
- Wechselwirkung mit Fluphenazin (Prolixin): Die Einnahme von (größeren Mengen) des Vitamins gemeinsam mit Fluphenazin (Prolixin, Wirkstoff der als Neuroleptikum eingesetzt wird) kann die Wirksamkeit von Fluphenazin verringern.
- Wechselwirkung mit HIV-Medikamenten (HIV-Proteaseinhibitoren, kurz Proteasehemmer): Die kombinierte Einnahme von großen Mengen des Vitamins zusammen mit HIV-Medikamenten kann dazu führen, dass weniger HIV-Medikamente im Körper verbleiben. Dies wiederum könnte die Wirksamkeit einiger HIV-Medikamente verringern (z.B. Amprenavir, Nelfinavir, Ritonavir und Saquinavir).
- Wechselwirkung mit Niacin: Einige der nützlichen Wirkungen von Niacin können durch eine kombinierte Einnahme von Ascorbinsäure mit Vitamin E, Beta-Carotin und Selen verringert werden (z.B. die Wirkung von Niacin zur Erhöhung des guten Cholesterins).
- Wechselwirkung mit Warfarin (Coumadin): Die Einnahme von größeren Mengen des Vitamins können die Wirkung von Warfarin (Coumadin, Medikament mit blutgerinnungshemmender Wirkung) verringern und das Gerinnungsrisiko erhöhen. Daher wird empfohlen das Blut regelmäßig kontrollieren zu lassen, bei einer Kombinationstherapie von größeren Mengen Ascorbinsäure und Warfarin. Möglicherweise muss die Dosierung angepasst werden.14
Kleinere Interaktionen bzw. Wechselwirkungen
Zu kleineren Wechselwirkungen kann es, laut der Natural Medicines Comprehensive Database, bei den nachfolgenden Konstellationen kommen. Auch hier ist Vorsicht und Wachsamkeit bei der Kombination mit Vitamin C geboten.
- Wechselwirkung mit Paracetamol: Große Mengen an Vitamin C können die Geschwindigkeit, mit der der Körper Paracetamol abbaut verringern. Bisher ist allerdings unklar, ob und wann diese Interaktion ein (größeres) Problem für den Körper darstellt.
- Wechselwirkung mit Aspirin: Bei der Kombination mit Aspirin verringert sich der Abbau von Aspirin. Dieser Umstand kann die Wirkung und Nebenwirkungen von Aspirin verstärken. Es wird daher empfohlen keine großen Mengen des Vitamins einzunehmen, wenn große Mengen von Aspirin eingenommen werden.
- Wechselwirkung mit Cholin-Magnesiumtrisalicylat: Vitamin C verringert die Abbaugeschwindigkeit von Cholin-Magnesiumtrisalicylat im Körper. Bisher ist allerdings unklar, ob diese Interaktion ein größeres Problem darstellen kann.
- Wechselwirkung mit Nicardipin (Cardene): Die kombinierte Einnahme mit Nicardipin (Cardene, Medikament zur Behandlung von Bluthochdruck) kann dazu führen, dass die Körperzellen weniger Ascorbinsäure aufnehmen. Allerdings sind die Folgen und Bedeutung dieser Interaktion für die Gesundheit bisher unklar.
- Wechselwirkung mit Nifedipin: Eine kombinierte Einnahme mit Nifedipin (Medikament zur Senkung des Blutdrucks) kann dazu führen, dass der Körper weniger Ascorbinsäure aufnimmt. Die Bedeutung und Folgen dieser Interaktion für die Gesundheit des Körpers ist bisher allerdings unklar.
- Wechselwirkung mit Salsalat (Disalcid): Salsalat ist schmerzlindernder und entzündungshemmender Wirkstoff, der zum Beispiel häufig bei Arthritis und Arthrose eingesetzt wird. Die Einnahme von Ascorbinsäure kann die Geschwindigkeit verringern, mit der der Körper Salsalat abbaut. Eine kombinierte Verwendung kann daher dazu führen, dass sich zu viel Salsalat im Körper befindet und die Wirkungen sowie Nebenwirkungen von Salsalat verstärkt werden.15