Die Teufelskralle wird seit Jahrhunderten bzw. wenn nicht sogar seit Jahrtausenden traditionell von den indigenen Völkern der San und Khoi im südlichen Afrika verwendet. Die Teufelskralle scheint besonders über eine ähnliche Wirkung zu verfügen, wie einige nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs). Die Heilpflanze wird daher, auch heute, bei einer Vielzahl von Erkrankung verwendet. Die aktiven Bestandteile der Teufelskralle sind vor allem:
- Harpagosid (zählt chemisch zur Gruppe der Iridoidglykoside),
- Harpagid,
- Magnesium,
- Kalium,
- Verbascosid,
- Kaffeesäure,
- Zimtsäure,
- Flavonoide,
- Triterpene,
- Beta-Sitosterin und
- Gummiharze1 2
Anwendungsgebiete der Teufelskralle
Anwendungsgebiete, bei denen die Teufelskralle bzw. die beiden Arten Harpagophytum procumbens und Harpagophytum zeyheri verwendet werden, sind unter anderem:
- Arthrose,
- Rheumatoide Arthritis,
- Gicht,
- Hoher Cholesterinspiegel,
- Appetitverlust,
- Muskelschmerzen (Myalgie),
- Fibromyalgie,
- Sehnenentzündungen,
- Muskelschmerzen,
- Nervenschmerzen,
- Ischias-Schmerzen (Ischialgie),
- Symptome der Lyme-Borreliose,
- Migräne,
- Hautverletzungen und Wunden (Förderung der Wundheilung),
- Hauterkrankungen,
- Geschwüren,
- Furunkeln,
- Bauchschmerzen,
- Magen-Darm-Beschwerden,
- Verdauungsstörungen (zur Förderung der Gesundheit des Verdauungssystems),
- Sodbrennen,
- zu wenig Magensäure (Magensäuremangel),
- Nierenerkrankungen,
- Blasenerkrankungen,
- Harnwegsbeschwerden,
- Postpartalen Schmerzen,
- Verstauchungen,
- Blutkrankheiten,
- Unregelmäßigem Herzschlag,
- Hoher Blutdruck,
- Geburtsschwierigkeiten,
- Menstruationsbeschwerden,
- Allergischen Reaktionen und
- zum Abnehmen (Förderung des Gewichtsverlusts).3 4 5 6 7
Details zur Wirkung der Teufelskralle bei Arthrose
Die Teufelskralle wurde bereits in vielen Studien bezüglich ihrer Wirkung zur Linderung von Arthrose Erkrankungen untersucht. Zudem wurden in den letzten Jahren neuere Studien veröffentlicht, die den erfolgreichen Einsatz der Teufelskralle bei Arthrose belegen. Allerdings ist die Datenlage der klinischen Befunde bislang nicht ausreichend, um die beiden wichtigsten gestellten Fragen: „Funktioniert es?“ und „Ist es sicher?“ abschließend und zuverlässig zu beantworten. Diesbezüglich bedarf es in der Zukunft weiterer, qualitativ hochwertiger klinische Studien.
Laut A. Haseeb, M.Y. Ansari und T.M. Haggi konnte aber belegt werden, dass das Harpagosid, als eine der bioaktiven Komponenten der Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) über entzündungshemmende Eigenschaften verfügt. Zugleich gibt es zunehmend wissenschaftliche Belege für die Beteiligung von Entzündungsreaktionen an der Pathogenese der Arthrose. Dementsprechend zeigten A. Haseeb, M.Y. Ansari und T.M. Haggi in ihrer im Jahr 2017 veröffentlichten Studie, dass das Harpagosid signifikant entzündungshemmend auf menschliche Arthrose-Chondrozyten wirkt. Dies geschieht dadurch, dass es die entzündlichen Reize hemmt, welche durch Unterdrückung der c-FOS / AP-1-Aktivität in Arthrose-Chondrozyten vermittelt werden (unter pathologischen Bedingungen).
Eingesetzt wird die Heilpflanze bei Patienten mit Arthrose hauptsächlich zur Verbesserung der Schmerzen und Beweglichkeit. Arthrose-Patienten, die die Teufelskralle einnehmen scheinen dabei in der Lage zu sein, die Dosis der nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamente (NSAIDs), die sie zur Schmerzlinderung benötigen, zu senken.8 9 10 Ein Vorteil der Teufelskralle ist zudem, dass sie nach heutigem Kenntnisstand ein geringeres Risiko für Nebenwirkungen, als NSAIDs, aufweist.
Allerdings variiert der Wirkstoffgehalt in Arzneimitteln mit der Teufelskralle laut Chrubasik, Neumann und Müller-Ladner beträchtlich. Manche Mittel enthalten bei der Tagesdosierung zum Beispiel doppelt so viel Wirkstoff (insbesondere Harpagosid), wie andere Mittel. Anhand von klinischen Auswertungen wird die Aussagen vertreten: „Je höher die tägliche Harpagosid-Dosis ist, desto wirksamer ist der Teufelskrallen-Extrakt“ und „Nur Teufelskrallen-Präparate, deren Wirkung bei Rückenschmerzen und/oder Arthrose-Schmerzen nachgewiesen wurden, sind bei chronischen Schmerzen eine attraktive Alternative zu synthetischen Entzündungshemmern“. Zur Behandlung von Arthrose beträgt die empfohlene Tagesdosis daher bis zu 100mg Harpagosid. Bei der Behandlung von rheumatischen Beschwerden wird beispielsweise eine Tagesdosis von mindestens 50mg Harpagosid empfohlen. Anzumerken sei zudem noch, dass es 2 bis 3 Monate dauern kann, bevor eine Verbesserung der Arthrose-Symptome bemerkt wird.11 12