Wie wirkt die Passionsblume?
In den meisten Forschungsarbeiten wird die Wirkung der Passionsblume auf die in ihr enthaltenen Gamma-Aminobuttersäure (GABA) zurückgeführt. Die Passionsblume erhöht gemäß Studien die im Gehirn enthaltene GABA. Diese wiederum senkt die Aktivität von einigen Gehirnzellen, was unter anderem ein Gefühl der Entspannung bewirkt.[3] Weitere biochemisch aktive Inhaltstoffe sind insbesondere: Indolalkaloide, Chrysin (natürlicher Aromatasehemmer) und Flavonoide.
Wirkung und Anwendungsgebiete der Passionsblume (Passiflora)
Die Passionsblume wird angewendet bei:
- Schlaflosigkeit
- Angst und Angststörungen
- Nervosität
- Bei Abhängigkeit und Substanzentzug (Zum Beispiel bei Opioide, Cannabis, Nikotin oder Alkohol)
- Anfallsleiden (Epilepsie)
- Aufmerksamkeitsdefizit (Hyperaktivitätsstörung)
- Herzflattern
- Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien)
- Bluthochdruck
- Geringe Libido[4]
Daran anknüpfend folgen Im weiteren Verlauf einige detailliertere Informationen zu beispielhaften Anwendungs- und Forschungsgebieten zur Passionsblume.
Passionsblume bei Schlaflosigkeit
In der heutigen Gesellschaft sind Schlafstörungen und Schlaflosigkeit ein häufig anzutreffendes und gesundheitlich ernstzunehmendes Problem. Laut Fachleuten klagen sogar ca. 10% bis 15% der Erwachsenen über Schlafstörungen. Bei Jugendlichen wird eine ähnliche Häufigkeit vermutet. An dem gesamten Schlafprozess sind eine Vielzahl von Hormonen, Neurotransmitter sowie der Zirkadiane Rhythmus beteiligt. Schlafstörungen wiederum können folglich diverse Ursachen haben (z.B. Angst, Depressionen, Stress) und sind aus einem ganzheitlichen Blickwinkel zu betrachten. Als Mittel gegen (Einschlaf-) Schlafstörungen werden viele unterschiedliche Medikamente oder Praktiken angewendet und haben ein kleineres bzw. größeres Potenzial zur kurzfristigen oder langfristigen Befreiung von Schlafstörungen.
Bekannter Weise ist die Gamma-Aminobuttersäure (GABA) ein beruhigender Neurotransmitter im Gehirn und daher ein primäres Ziel von vielen schlaffördernden Mitteln. Schlaf kann beispielsweise bei Schlaflosigkeit eingeleitet werden, indem die Produktion von GABA veranlasst wird oder eine Bindung an die GABA-Rezeptoren erfolgt. Auch Medikamente interagieren mit GABA im Gehirn, vor allem Benzodiazepine. Benzodiazepine weisen aber einige Nachteile im Vergleich zur Passionsblume auf. Der Körper kann gegenüber Benzodiazepine eine Toleranz entwickeln, es besteht ein Risiko zur Abhängigkeit und am Morgen nach der Einnahme kann es zu Effekten der Sedierung sowie einer Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten kommen. Ein abruptes Absetzen der Benzodiazepine kann darüber hinaus zu einer erneuten Schlaflosigkeit (Rebound-Schlaflosigkeit bzw. Absetzeffekt), Angst und Reizbarkeit führen.[5]
Sichere Alternative zu chemischen Schlafmitteln
Die Passionsblume als Arzneipflanze bzw. der aus ihr gewonnene Passionsblumenextrakt hingegen ist eine wirkungsvolle und sichere Alternative zu chemischen schlaffördernden Medikamenten. Sie wirkt auf natürliche Weise auf die GABA-Rezeptoren im Gehirn und fördert dadurch den Schlaf – ohne die Nebenwirkungen eines Medikamentes. Zudem wirkt die Passionsblume ohne einen Gewöhnungseffekt und ohne eine Abhängigkeit zu erzeugen. Die Passionsblume ist zwar nicht die einzige Pflanze, die GABA enthält, jedoch ist es ihre Fähigkeit sich an die GABA-Rezeptoren zu binden, die sie als natürliches Schlafmittel so wertvoll macht.[6]
Außerdem wurde eine natürliche Verbesserung der Schlafqualität in Studien belegt. Im Rahmen einer Placebo-kontrollierten Doppelblind-Studie wurde die Auswirkung eines Tees mit der Passionsblume Passiflora incarnata auf die Schlafqualität untersucht. Dazu führten 41 Teilnehmer im Alter von 18 bis 35 Jahre eine Woche lang ein Schlaftagebuch und wurden mittels Polysomnographie (PSG) beobachtet. Die Teilnehmer tranken am Abend vor dem Schlafengehen eine Tasse Tee der Passiflora incarnata oder entsprechend ein Placebo. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass bereits eine Tasse Tee die Schlafqualität verbessern kann (gegenüber eines Placebos). Ein schnelleres Einschlafen wurde aber nicht beobachtet, dies lag laut der Forscher an der niedrigen Dosierung. Für ein schnelleres Einschlafen wird allgemein eine höhere Dosis empfohlen (entsprechend 3 Tassen Passionsblumentee).[7]
Stress reduzierende Wirkung der Passionsblume (Passiflora)
Stress kann die Psyche und den Körper negativ beeinflussen. Die Passionsblume wiederum könnte dort unterstützen, wo heutzutage ein enormes gesundheitsgefährdendes Potential besteht, und zwar gegen Stress bzw. die Auswirkungen von Stress reduzieren.
Häufiger Stress wirkt sich auf die Psyche aus (durch Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Cortisol) und sorgt dort für:
- Unruhezustände und Nervosität
- Einschlafprobleme und Schlafstörungen
- Depressive Verstimmung und Depressionen
- Erschöpfungszustände und Burnout
- Angststörungen
Des Weiteren wirkt häufiger Stress auf den Körper und verursacht dort zum Beispiel:
- Schäden an den Blutgefäßen
- Eine schwächere Immunabwehr
- Ein erhöhtes Risiko für Diabetes
- Anhaltende Verspannungen
- Probleme mit der Verdauung[8]
Nachfolgend eine Studie zur Stress reduzierenden und Gedächtnis fördernden Wirkung der Passiflora incarnata.
Passiflora incarnata kann räumliches Gedächtnis verbessern und Stress reduzieren
Gemäß einer Studie kann die Passionsblume Passiflora incarnata L. das räumliche Gedächtnis verbessern und Stress reduzieren. Innerhalb einer aktuellen Studienarbeit wurde bei Ratten die Langzeit Wirkung von Passionsblumenextrakt nach einer 4-wöchigen oralen Dosis (als Beigabe im Wasser) untersucht. Die tägliche Dosis wurde in drei verschiedenen Stärken verabreicht. Zur Ermittlung der langwierigen Auswirkungen wurden die Wirksamkeits-Tests der Studie erst 7 Wochen nach der Gabe des Passionsblumenextraktes ausgeführt. Um das räumliche Gedächtnis zu prüfen wurden die Ratten in einem Labyrinth beobachtet. Die Wissenschaftler beobachteten, dass die behandelten Ratten weniger Angst hatten und es zu einer dosisabhängigen Verbesserung des Gedächtnisses kam (im Vergleich zu ihren Artgenossen aus der Placebo-Gruppe, die lediglich Wasser bekamen).[9]
Angstlösende Wirkung der Passionsblume (Passiflora incarnata)
Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Passionsblume zur Behandlung von Angststörungen effektiv und sicher ist. Das Extrakt der Passiflora incarnata zeigte eine gute Wirkung gegen Angst bei Mäusen während der EPM-Modell zur Beobachtung der Angst (erhöhtes Labyrinth in Form eines Plus). Es wird angenommen, dass die Angst unterdrückende Wirkung auf den Wirkstoff Chrysin beruht, einem natürlichem Aromatasehemmer, welcher mit dem GABA (A)-Rezeptor interagiert. Die Forscher vermuten, dass das Chrysin der Passiosnsblume über eine ähnliche angstlösende Wirkung verfügt wie der Wirkstoff Midazolam (aus der Gruppe der Benzodiazepine).[10]
Passionsblume bei Abhängigkeit und Substanzentzug
Möglicherweise als Therapie bei Cannabis-Abhängigkeit einsetzbar
Die Passionsblume (Passiflora incarnata) kann mit ihren Wirkstoffen der Cannabis-Abhängigkeit entgegenwirken. Im Rahmen einer Studie wurde Mäusen gleichzeitig Cannabis und der benzoflavone Rest (BZF) der Passiflora incarnata verabreicht. Mit dem Ergebnis, dass der BZF der Passionsblume die Entwicklung einer Toleranzentwicklung und Abhängigkeit gegenüber Cannabis entgegenwirkte. Darüber hinaus blockierte eine akute Verabreichung des BZF die Entzugserscheinungen einer Cannabis-Abhängigkeit. Die Forscher kamen zu dem Fazit, dass die Passionsblume möglicherweise als Therapie bei Cannabis Abhängigkeit einsetzbar wäre.[11]
Könnte bei Abhängigkeit und den Entzug von Nikotin helfen
Die Passionsblume (Passiflora incarna) zeigte in einer Studie mit ihren Wirkstoffen eine sehr effektive Wirkung zur Bekämpfung einer Nikotinsucht. Die Forscher der Studienarbeit empfehlen folglich die Passionsblume für die Behandlung einer Nikotinsucht.[12]
Passiflora incarnata bei Alkohol-Entzug (Alkoholabhängigkeit)
In einer Studie wurde die Wirksamkeit der Passionsblume (Passiflora incarnata) im Tierversuch beim Alkohol-Entzug untersucht. Die Passionsblume verhinderte bei akuter Verabreichung und bei langfristiger Verabreichung die Entzugserscheinungen des Alkohols. Darüber hinaus kam es zu einer Abnahme des ängstlichen Verhaltens bei den Tieren. Im Anwendungsvergleich hatte die langfristige Behandlung der Tiere mit Passiflora incarnata eine bessere Wirkung als die akute Behandlung.[13]
Krampflösende Aktivität von Passiflora incarnata bei Epilepsie
Laut der Forschergruppe Dhawan et al. weisen moderne anti-epileptische Medikamente gefürchtete Nebenwirkungen, eine dosisabhängige Toxizität und teratogene (Fehlbildungen hervorrufende) Wirkung auf. Des Weiteren haben ungefähr 30% der Patienten während einer Behandlung mit modernen anti-epileptischen Medikamenten weiterhin Epilepsie Anfälle. Dagegen weisen Arzneipflanzen, wie die Passionsblume weitaus weniger Nebenwirkungen auf. Während der Erforschung der Wirkungsweise und Anwendungsgebiete der Passionsblume wurde von anderen Forschern bereits vorhergesagt, die Passionsblume würde über eine krampflösende Wirkung verfügen. Die Forschergruppe Dhawan et al. konnten dies belegen.
Im Jahr 2007 konnten sie die krampflösende Aktivität der Passionsblume (Passiflora incarnata Extrakt) beweisen. Die Wirkung der Passionsblume konnte in Versuchen mit Mäusen den Beginn und die Dauer eines klonischen Anfalls (kurze Muskelverkrampfung) im PTZ-Modell unterdrücken. Die krampflösende Wirkung war bei einer Dosis von 0,4mg/kg Körpergewicht ähnlich wie der von Diazepam (1mg/kg).[14]
Sexuelle Dysfunktion und Libidoverlust
Innerhalb der Ayurvedischen Medizin wird die Passionsblume (insbesondere Passiflora incarnata) als Heilmittel benannt für die Behandlung von:
- männlicher Impotenz,
- Rückgang der Libido nach den Wechseljahren bei Frauen,
- Menstruationsstörungen,
- Morphinismus,
- Alkoholismus und
- Nikotinsucht.
Alkohol und Nikotin können schwere negative Auswirkungen hinsichtlich der Sexualität und Fruchtbarkeit haben. Die Wirkstoffe der Passiflora incarnata hingegen führten in einer Studie an Ratten zu einer schnelleren Wiederherstellung der Sexualität. Dies geschah nach der Beendigung der Verabreichung von Substanzen wie: Alkohol oder Nikotin sowie einer Kombination von beiden Substanzen. Dabei zeigte sich, dass BZF als starker Aromatasehemmer den Testosteronspiegel bei männlichen Ratten erhöhte. Der erhöhte Testosteronspiegel im Serum wiederum hat eine positive Wirkung auf die Spermatogenese und Reifung der Spermien. Dadurch kamen die Wissenschaftler zu dem Fazit, dass das BZF (wenn es zusammen mit Alkohol und Nikotin verabreicht wird) die Potenz und Libido bei männlichen Ratten wiederherstellen kann. Diese Wirkung beruhe auf die Erhaltung eines hohen Testosteronspiegels im Blut.[15]
Des Weiteren wurde die Wirkung der Passionsblume (Passiflora incarnata) als Aphrodisiakum in einer Studie aus dem Jahr 2003 an Mäusen dokumentiert. Mäuse die innerhalb der besagten Studie ein Extrakt der Pflanze bekamen, zeigten ein deutliches sowie charakteristisches sexuell angeregtes Verhalten.[16]
Passionsblume könnte bei Asthma helfen
Der Blätter-Extrakt der Passionsblume (Passiflora incarnata) könnte bei Asthma helfen. Dies fanden Forscher im Jahr 2003 im Rahmen einer Studie heraus, als sie die Auswirkung des Extraktes bei Meerschweinchen mit Asthma untersuchten. Die Passionsblume zeigte eine anti-asthmatische Wirkung bei den Meerschweinchen gegen den Acetylcholinchlorid (Ach)-induzierten-Bronchospasmus. Darüber hinaus wurde eine signifikante Verhinderung der mit der Atemnot in Verbindung stehenden Muskelkrämpfe durch die Anwendung des Passionsblumenextraktes erreicht (bei 100mg/kg).[17]
Hustenreiz hemmende Wirkung der Passionsblume
Der Passionsblumenextrakt der Passiflora incarnata zeigte in einer Studienarbeit aus dem Jahr 2002 eine signifikante Hustenreiz unterdrückende Wirkung auf den durch Schwefeldioxid verursachten Husten bei Mäusen. Die Hustenhemmung war laut der Forscher vergleichbar mit der Wirkung von Codeinphosphat.[18]
Passionsblume könnte bei Krebs helfen
In einer Studie aus dem Jahr 2008 zeigte das Chrysin der Passionsblume (Passiflora incarnata) in Verbindung mit einer 5% Dimethylsulfoxid (DMSO)-Lösung eine Unterdrückung der Natürlichen Killerzellen blockierte. Die Natürlichen Killerzellen benötigt der Körper um sich gegen Krebs zu wehren. Es wird daher angenommen, dass die Passionsblume die Metastasierung von Krebs reduzieren könnte.[19]
Kann bei Bluthochdruck helfen
Trotz moderner pharmakokinetischer und mechanischer Behandlungenmethoden sind Herz-Kreislauf Erkrankungen nach wie vor eine Hauptursache für einen hohen Krankenstand und hohe Sterberate weltweit.[20] Die Passionsblume Passiflora edulis verfügt über eine antihypertensive Wirkung und die Passiflora nepalensis wird bereits in der Volksmedizin zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt. Letztere zeigte ebenfalls in einer Studie aus dem Jahr 2006 eine natürliche Blutdruck senkende Wirkung auf den systolischen und diastolischen Blutdruck bei Ratten mit Bluthochdruck.[21]
Antimikrobielle Wirkung
Viele der Passionsblumen verfügen über eine antimikrobielle Wirkung. Wissenschaftlich untersucht wurde beispielsweise die antibakterielle Aktivität der Passiflora foetida, welche signifikant gegen die pathogenen Bakterien Pseudomonas putida, Vibrio cholerae, Shigella flexneri und Streptococcus pyogenes beim Menschen wirkte. Weiterhin wurde eine Wirkung der Passiflora tetrandra gegen die Bakterien E. coli, B. subtilis und P. aeruginosa methodisch festgestellt. Des Weiteren wurde eine antifungale Wirkung der Pflanzen Passiflora caerulean, Passiflora edulis und Passiflora mollissima nachgewiesen.[22]
Entzündungshemmende Eigenschaft
Passionsblumenextrakte verfügen über eine hohe entzündungshemmende Wirkung. In Studien wurde nachgewiesen, dass beispielsweise die Passiflora edulis eine signifikante entzündungshemmende Wirkung bei Mäusen zeigte. Während einer weiteren Forschungsarbeit zeigte die Passiflora edulis sogar eine bessere Wirkung zur Unterdrückung der Entzündungswerte TNF-alpha und IL-1-alpha als Dexamethason. Experten sehen daher in der Passiflora edulis ein Potential für ein ähnliches Aktivitätsspektrum wie aktuelle entzündungshemmende Wirkstoffe (wie zum Beispiel das Steroidhormon Dexamethason).[23]
Antioxidative Wirkung
Insbesondere die Passionsblumen Passiflora nitida (Blätter) und Passiflora pamerli (Stammextrakte) weisen eine hohe antioxidative Aktivität auf. Dies beruht auf ihren hohen Gehalt an Catechine und O-Diphenol. Weiterhin weist die Passiflora tenuifila (Blätter) eine hohe Menge an Flavonoide und Phenole auf, sie verfügt aber nur über eine mittlere antioxidative Aktivität.[24]
Passiflora edulis kann die Insulinsensitivität bei fettreicher Ernährung verbessern
Eine brasilianische Forschergruppe untersuchte die Wirkung der Passiflora edulis während einer fettreichen Ernährung bei Ratten.
Passiflora edulis bewirkte bei den Ratten unter anderem:
- Erhöhung des Kokain- und Amphetamin-regulierten Transkript (CART), welches als Transmitterstoff appetitzügelnd
- Wirkte der Körpergewichtszunahme entgegen
- Verringerte die Verfettung und den Leptinspiegel
- Erhöhte das Adiponektin (beteiligt an der Regulierung des Hungergefühls)
- Und verbesserte die Insulinempfindlichkeit bei ernährungsbedingter Fettleibigkeit durch eine Erhöhung der Glukose-Abbaurate.
Die Forscher kamen zu dem Fazit, dass das Extrakt der Passiflora edulis die Glukose-Homöostase verbessern kann und zudem einen molekularen Wirkungsmechanismus aufzeigte, der das Sättigungsgefühl bei einer ernährungsbedingten Fettleibigkeit verbessern könnte.[25]
Potenzial zur Behandlung von Diabetes Typ 1
Im Rahmen einer Studie aus dem Jahr 2014 wurde die anti-diabetogene Wirkung der Passionsblume Passiflora alata Curtis genauer untersucht. Durch eine HPCL-Analyse konnten die Forscher die in der Pflanze enthaltenen Flavonoide Catechin, Epicatechin und Rutin nachweisen. Ein Extrakt der Pflanze wurde diabetischen Mäuse (nicht-fettleibig) über ein Zeitraum von 30 Wochen verabreicht. Eine Kontrollgruppe bekam als Placebo lediglich Wasser verabreicht. Die Folgen waren eine Reduktion der Diabetesinzidenz um 28,6% und eine geringere Anzahl der entzündeten Zellen in den Pankreasinseln. Bei der Entwicklung eines Typ-1-Diabetes kommt es für gewöhnlich zu einer Entzündung der Pankreasinseln bis zur Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen.[26]
Durch eine Kontrolle des Serums der mit dem Passionsblumenextrakt behandelten Mäuse konnte des Weiteren eine antioxidative Wirkung sowie geringere Lipidperoxidation nachgewiesen werden. Am Ende der Studie kamen die Forscher zu dem Fazit, dass der Extrakt der Passiflora alata Curtis über eine entzündungshemmende Wirkung verfügt und die Beta-Zellen in den Pankreasinseln schützen kann. Dies wiederum wäre ein unterstützendes Potenzial für die Behandlung von Diabetes Typ 1.[27]