Einnahme und Dosierung der Passionsblume (Passiflora)
Zur Vermeidung von Nebenwirkungen ist es allgemein empfehlenswert vor der Einnahme einen fachkundigen Arzt bezüglich einer spezifischen Anwendungs- und Dosierungsempfehlung zu befragen. Insbesondere vor der Anwendung der Passionsblume bei Kindern, da bislang keine Studien bezüglich einer Anwendung bei Kindern existieren. Nachfolgend werden allgemeine Anwendungs- und Dosierungsempfehlungen aufgeführt.
Allgemeine Anwendungs- und Dosierungsempfehlungen für Erwachsene sind gemäß der University of Maryland:
- Passionsblumentee: 0,5g bis 2g (ungefähr ein Esslöffel) getrocknetes Passionsblumenkraut in eine Tasse geben und mit kochendem Wasser für etwa 10 Minuten ziehen lassen. Bei Angstbeschwerden wird empfohlen 3 bis 4 Tassen des Passionsblumentees am Tag zu trinken. Bei Schlaflosigkeit lautet die Empfehlung eine Tasse Passionsblumentee etwa eine Stunde vor dem Schlafengehen.
- Passionsblumenextrakt: Bei einer 1:1 Lösung in 25%igem Alkohol wird empfohlen 10 bis 20 Tropfen 3-mal am Tag einzunehmen.
- Passionsblumentinktur: Bei einer 1:5 Lösung in 45%igem Alkohol werden 3-mal am Tag 10 bis 45 Tropfen empfohlen.[28]
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen der Passionsblume (Passiflora)
Nebenwirkungen: Wird die Passionsblume ganz gewöhnlich als Nahrungsmittel eingenommen, so ist bei den meisten Menschen nicht mit Nebenwirkungen zu rechnen. In einer höheren Dosierung können Nebenwirkungen auftreten. Diese wurden bisher berichtet in Form von:
- Verwirrtheit
- Unregelmäßige Muskelkontraktionen
- Koordinationsprobleme
- Benommenheit
- Bewusstseinsstörungen
- Entzündete Blutgefäße
- Herzrasen
- Herzrhythmusstörungen
- Übelkeit
- Erbrechen[29]
Gegenanzeigen: Schwangere und Stillende sollten auf die Anwendung der Passionsblume vorsichtshalber verzichten. Experten berichten, dass die Passionsblume Inhaltstoffe enthält, die Kontraktionen des Uterus hervorrufen könnten. Ebenfalls wird empfohlen vor und nach einer Operation auf eine Anwendung der Passionsblume zu verzichten, aufgrund einer möglichen Wechselwirkung oder verstärkende Wirkung der Anästhesie (oder andere Medikamente). Allgemein wird empfohlen die Einnahme der Passionsblume mindestens zwei Wochen vor der geplanten Operation einzustellen.[30]
Trotz der allgemeinen Empfehlung die Passionsblume vor und nach einer Operation nicht anzuwenden gibt es aber auch Hinweise bezüglich positiver Effekte der Passiflora incarnata Linneaus als angstlösendes Mittel (Anxiolytikum) vor einer Operation. Beispielsweise wurde in einer Studie mit 60 Patienten aus dem Jahr 2012 nachgewiesen, dass eine präoperative Verabreichung von Passiflora incarnata Linneaus vor einer Spinalanästhesie, keine Änderung der Psychomotorik, Sedierung oder Hämodynamik bewirkte.[31]
Wechselwirkungen: Wird die Passionsblume gleichzeitig mit Medikamenten (oder anderen Heilmitteln) eingesetzt kann es zu Wechselwirkungen kommen. Bekannt sind zum Beispiel Wechselwirkungen mit Medikamenten gegen Bluthochdruck, hier besteht das Risiko eines zu niedrigen Blutdrucks, da die Passionsblume ebenfalls den Blutdruck senken kann. Des Weiteren kann es zu Wechselwirkungen bei der Anwendung der Passionsblume in Kombination mit anderen Beruhigungs- und Schlafmitteln kommen. Diese Kombination kann unter anderem zu einer starken Schläfrigkeit führen.[32]
Macht die Passionsblume abhängig?
Im Vergleich zu synthetischen Medikamenten sind bei der Passionsblume bisher keine Abhängigkeit, Toleranzentwicklung sowie Entzugsprobleme beobachtet worden.[33]