Allgemein gilt die Einnahme der Pantothensäure (Vitamin B5) als sicher, vorausgesetzt sie wird in einer angemessenen Dosierung eingenommen. Daher wird empfohlen sich an die Einnahmeempfehlungen von Ärzten, Apothekern oder Nahrungsergänzungsmittelherstellern zu halten. Größere Einnahmemenge können hingegen zu Nebenwirkungen, wie z.B. Durchfall führen oder das Blutungsrisiko erhöhen. Schwangeren (und Stillenden) wird sicherheitshalber empfohlen eine tägliche Menge von 6mg Pantothensäure nicht zu überschreiten (für Stillende 7mg/täglich).1 Die nachfolgende Aufzählung soll einen Überblick über übliche Nebenwirkungen aufzeigen, zu denen es eventuell durch eine Einnahme der Pantothensäure kommen könnte.
Übliche Nebenwirkungen
Übliche Nebenwirkungen der Pantothensäuren bzw. des Vitamin B5 sind unter anderem:
- Übelkeit,
- Sodbrennen,
- Bauchschmerzen,
- Verstopfung,
- Durchfall,
- Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht, Schwellungen),
- Kontaktdermatitis,
- Ekzeme,
- Halsentzündung,
- Kopfschmerzen,
- Schwäche,
- Energiemangel,
- Schwindel,
- Muskelschmerzen,
- Gelenkschmerzen,
- Diabetes,
- erhöhte Kreatinphosphokinase (CPK),
- erhöhte Alanintransaminase (ALT),
- Grippeähnliche Erkrankung,
- Harnwegsinfektion (HWI) und
- Pankreatitis.2
Dabei wurde am häufigsten von gastrointestinalen Nebenwirkungen berichtet.3
Seltenere Nebenwirkungen sind zum Beispiel:
- Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und Augen),
- Muskelerkrankung (Myopathie) und
- Muskelschwund (Rhabdomyolyse).4
Tolerierbarer oberer Aufnahmewert für Pantothensäure
Nach aktuellem Stand ist keine tolerierbare Obergrenze für eine Supplementation der Pantothensäure bekannt, da bisher bei übermäßiger Einnahme über keine schädlichen Auswirkungen berichtet wurde. Zudem konnte eine Studie bei Menschen mit höheren Dosierungen (200mg bis 900mg Pantothensäure) keine Schäden feststellen.5 6
Pantothensäure (Vitamin B5) Wechselwirkungen mit Arzneimitteln und anderen Nährstoffen
Wechselwirkungen mit Arzneimitteln sind bisher kaum bekannt. Es gibt allerdings Studien, die zeigen, dass Vitamin B5 die Wirkung von Cholinesterasehemmern (Mittel zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit) verstärken kann. Die gleichzeitige Einnahme von Cholinesterasehemmern und Vitamin B5 kann daher möglicherweise zu schweren Nebenwirkungen führen. Weiterhin zeigen manche Quellen eine Wechselwirkung/Beeinträchtigung der Absorption und Wirksamkeit des Antibiotikums Tetracyclin durch die gleichzeitige Einnahme von Vitamin B5. Da alle Vitamin-B-Komplexe und Multivitaminpräparate (mit Vitamin B5) auf diese Weise interagieren sollten diese Mittel zu unterschiedlichen Zeiten eingenommen werden, nicht zusammen mit dem Antibiotikum Tetracyclin. Obendrein können große Einnahmemengen der Pantothensäure mit Biotin um die intestinale und zelluläre Aufnahme konkurrieren, was zu unerwünschten Wirkungen führen kann.
Eine Studie von Lewis und King zeigte 1980, dass die Einnahme oraler (Verhütungsmittel) den Pantothensäure-Status bei jungen Frauen nicht beeinflusst.7 8 Allerdings zeigte eine neuere Studie von Flodin aus dem Jahr 1988, dass orale Kontrazeptiva (Antibabypillen) die Östrogen und Gestagen enthalten, hingegen den Bedarf an Vitamin B5 erhöhen können.9
Allgemein wird daher empfohlen bei einer Behandlung einer Erkrankung und einer gleichzeitigen Einnahme von Pantothensäure einen Arzt oder Apotheker zu Rate zu ziehen und die fachkundige Person über alle Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel zu informieren, die eingenommen werden. Die Ärzte und Apotheker können dann genauere Informationen darüber geben, ob die Nahrungsergänzungsmittel die Wirkung der Arzneimittel beeinflussen könnte oder ob die Arzneimittel die Aufnahme, Funktion oder den Abbau von Nährstoffen im Körper beeinflussen könnte.10 11 12
Weiterhin wurde belegt, dass die kombinierte Verwendung von Pantethin mit Statinen (Arzneimittel die als Cholesterinsenker bzw. Lipidsenker bekannt sind) oder mit Nikotinsäure (Niacin) zu einer additiven Wirkung auf die Blutfette führen kann.13
Toxizität
Eine toxische Wirkung beim Menschen allein durch die Pantothensäure konnte bisher nicht belegt werden. Festgestellt wurde aber, dass es nach einer (sehr hohen) Einnahme-Menge von 10g bis 20g Calcium-D-Pantothenat täglich zu Durchfall kam. Es gibt darüber hinaus allerdings vereinzelte Fallberichte, bei denen es z.B.:
- Bei der 2-monatigen Kombination von 10mg Biotin mit 300mg Pantothensäure bei einer älteren Frau zu einem lebensbedrohlichen eosinophilen pleuroperikardialen Erguss kam.
- Über Pantethin wird berichtet, dass es allgemein in einer Dosierung von bis zu 1.200mg täglich gut vertragen wird. Allerdings existieren Berichte über gastrointestinale Nebenwirkungen (unter anderem Übelkeit und Sodbrennen)
- Pantothenhaltige Formulierungen mit bis zu 5% Dexpanthenol wurden bei der topischen Anwendung in der Regel ebenfalls sicher angewendet, bis zu einem Monat lang. Allerdings existieren auch für die Verwendung von Dexpanthenolhaltigen Salben Fallberichte, über die Entwicklung von Hautreizungen, Kontaktdermatitis und Ekzemen.14
Vorsichtmaßnahmen und Warnhinweise
Wie bereits erwähnt gilt Pantothensäure (Vitamin B5) als sicher. Allerdings wird in der Schwangerschaft empfohlen eine tägliche Supplementation von 6mg Pantothensäure nicht zu überschreiten und während der Stillzeit 7mg/täglich. Ob größere Einnahmemenge für Stillende und Schwangere sicher sind, ist bisher nicht bekannt.
Personen mit Colitis ulcerosa sollten Dexpanthenol (Derivat der Pantothensäure) vorsichtig verwenden. Menschen mit Hämophilie wird hingegen davon abgeraten Dexpanthenol zu verwenden, dies könne das Blutungsrisiko erhöhen. Ebenso werden Injektionen mit Dexpanthenol nicht angewendet, wenn Menschen eine Magen-Darm-Blockade haben.15 Zudem sollten Personen vorsichtig sein, die auf Pantothensäure überempfindlich oder allergisch reagieren.16