Bekannterweise gibt es zwei Formen von Vitamin B3. Eine Form ist das Niacinamid (auch bekannt als das Amid der Nikotinsäure bzw. Nikotinsäureamid oder Nicotinamid) und die andere Form ist das Niacin (auch bekannt als Nikotinsäure). Dabei darf man die beiden Formen nicht miteinander verwechseln. Niacinamid und Nikotinsäure liefern zwar beide eine Vitamin-B3-Aktivität, unterscheiden sich aber in ihrer chemischen Struktur sowie den Auswirkungen auf die Gesundheit voneinander. Verwechseln sollte man Niacinamid außerdem auch nicht mit Nikotinat. Vitamin B3 wiederum spielt für den Körper eine wichtige Rolle bei der Umwandlung von aufgenommener Nahrung zu nutzbarer Energie. Es hilft den Zellen dabei wichtige chemische Reaktionen durchzuführen. Niacinamid ist für die ordnungsgemäße Funktion von Fetten und Zuckern im Körper erforderlich. Weiterhin ist es zur Erhaltung gesunder Zellen notwendig. Im Körper dient es als Baustein (bzw. Vorläufer) der Coenzyme NAD (Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid) und NADP (Nicotinsäureamid-Adenin-Dinukleotid-Phosphat) sowie als menschliches Antipellagra-Vitamin.1 2 3
NADP dient dem Körper bei Oxidations-Reduktions-Reaktionen als Coenzym. Die NAD Moleküle wiederum befinden sich an der Kreuzung von mitochondrialer Energieerzeugung und spielen eine Rolle bei der Synthese von Adenosintriphosphat (ATP, der Hauptspeicherform des Körpers für Energie), zellulärer Reparatur und Signalgebung, sowie zellulärer Abwehr. Außerdem ist Vitamin B3 an der Gehirnfunktion beteiligt. Mit zunehmendem Altem nehmen die NAD-Niveaus allerdings ab. Durch eine Ergänzung von Vitamin B3 (Niacin bzw. Niacinamid) hingegen kann die Herstellung von NAD gefördert werden. Hergestellt wird das NAD Molekül im Körper allgemein durch die Aminosäure L-Tryptophan (durch die „De-novo-Synthese“), aus Niacin (durch den „Preiss-Handler-Weg“) oder aus Niacinamid (auf einen Salvage-Pathway bzw. „Bergungsweg“). Wobei das Niacinamid die bevorzugte Variante darstellt, um die Herstellung von NAD in den meisten Geweben des ganzen Körpers zu fördern. Niacinamid kann darüber hinaus aber auch additativ mit Niacin (und L-Tryptophan) eingesetzt werden. Wird zu viel Vitamin B3 eingenommen, entsteht allerdings ein Anstieg des Methylierungsbedarfs zur Beseitigung übermäßiger Mengen (durch einen Ausgleichsmechanismus). Dementsprechend wird von Experten eine eher moderate Dosierung bei Nahrungsergänzungsmitteln mit Niacinamid (bzw. Niacin, L-Tryphtophan) empfohlen, um NAD zu steigern aber zugleich die Methylierungskapazitäten nicht zu hoch zu belasten.4 5