Zu unerwünschten Nebenwirkungen kommt es bei Standard-Dosierungen für gewöhnlich nicht, da die orale Einnahme der Aminosäure L-Lysin allgemein als sicher gilt. Als Einnahmedauer wird ein Zeitraum bis zu einem Jahr von Experten als sicher eingestuft. Bei der Applikation von Lysin auf der Haut gibt es lediglich Hinweise auf eine sichere Anwendung, über einen kurzen Zeitraum.
Eine hohe Aufnahmemenge von Lysin kann Nebenwirkungen wie Magenschmerzen/-krämpfe, Übelkeit und/oder Durchfall verursachen. Es wird empfohlen Lysin in genügender Menge eher über die Nahrung einzunehmen. Bei einer Ergänzung mit Nahrungsergänzungsmitteln wird die Konsultation eines Arztes vor der Einnahme empfohlen.
Weitere bekannte Nebenwirkungen sind eine Erhöhung des Cholesterinspiegels sowie die Verursachung von Gallensteinen. Zudem kann es zu allergischen Reaktionen kommen, insbesondere bei hohen Einnahmemengen. Eine Überdosierung kann beispielsweise bei einer Einnahmemenge von 10g Lysin eintreten und dann zu Magenkrämpfen und (ggf. blutigem) Durchfall führen.[1] [2] [3]
Gegenanzeigen – Wann sollte Lysin nicht verwendet werden?
Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist besondere Vorsicht geboten. Da es nicht genügend Informationen über die Sicherheit von Lysin bei schwangeren oder stillenden Frauen gibt. Dementsprechend ist es empfehlenswert zur Sicherheit auf eine Einnahme von Lysin während der Schwangerschaft und Stillzeit zu verzichten. Bei einer Nierenerkrankung oder Lebererkrankung sollte vor der Einnahme von Lysin ein Arzt konsultiert werden.
Es gibt zudem einen Bericht über eine Nierenerkrankung, die mit der langjährigen Nahrungsergänzung von Lysin (über einen Zeitraum von 5 Jahren) in Verbindung gebracht wurde. Als weitere Gegenanzeige ist eine Intoleranz gegenüber lysinurischem Protein bekannt. Bei Kindern die gegen lysinurisches Protein intolerant sind, kann eine Lysinergänzung zu Magenkrämpfen und Durchfall führen.
Des Weiteren gibt es Hinweise darauf, dass Lysin bei bei HIV-Patienten die Viruslast erhöhen kann, obwohl es bei vielen Virus-Erkrankungen hilfreich ist. Aus diesem Grund sollten HIV/AIDS-Patienten keine L-Lysin-Nahrungsergänzungsmittel einnehmen und nur hochlysinische Lebensmittel konsumieren sollten (was wohl nicht die gleichen erhöhten Viruslast-Ergebnisse liefert).[4] [5] [6] [7]
Welche Wechselwirkungen können auftreten?
Die Einnahme von Lysin-Nahrungsergänzungsmitteln kann negativ mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln oder mit Medikamenten (unter anderem Antibiotika) interagieren. Insbesondere die Einnahme von L-Arginin kann den positiven Wirkungen von Lysin entgegenwirken. Bei der gleichzeitigen Einnahme von Medikamenten in Verbindung mit L-Lysin ist es allgemein empfehlenswert vor der Einnahme einen Arzt zu konsultieren.
Ebenfalls Vorsicht ist bei Osteoporose und der gleichzeitigen Einnahme von Kalziumpräparaten und Lysin geboten, da Lysin die Absorption des Calciums (bedeutend) erhöhen könnte. Die Aminoglykosid-Toxizität kann bei Patienten die Lysin einnehmen erhöht werden.[8] [9]