Ein Cholinmangel kann Organfunktionsstörungen verursachen, wie unter anderem nichtalkoholischen Fettlebererkrankungen, Leberschäden oder Muskelschäden.[68] Des Weiteren gilt eine hämorrhagische Nierennekrose als ein häufiges Symptom eines Cholinmangels.[69] Darüber hinaus ist Cholin entscheidend für die Nerven- du Gehirnfunktion. Nachfolgend mögliche Anzeichen und Symptome eines Cholinmangels.[70]
Cholinmangel, Symptome und Risikofaktoren
Symptome und Indikatoren eines Cholinmangels
Die Symptome, welche einen Cholinmangel anzeigen, sind vielfältig und können von Person zu Person variieren. Im Allgemeinen kann ein Cholinmangel einen oder mehrere der nachfolgenden Symptome umfassen:[71]

- Leberschäden, Leberzirrhose
- Müdigkeit, wenig Energie
- Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit, Lernschwierigkeiten
- Gedächtnis- oder Gehirnfunktionsstörungen, Demenz
- Nervendysfunktionen, Nervenschäden
- Muskelschmerzen, Schlechte Muskelbewegung
- Stimmungsschwankungen, emotionalen Störungen.
- Beeinträchtigungen des Fettstoffwechsels und -transportes
- Fettablagerungen in der Leber
- Erhöhte Cholesterin- oder Triglyceridspiegel
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Hoher Homocysteinspiegel im Blut
- Bei Neugeborenen: Atemnot, Nervendegeneration, Nerven-Muskel-Ungleichgewichte, beeinträchtigtes Wachstum
- Anämie
- Nierenblutung, Nierenerkrankungen
- Abnorme Knochenbildung
- Schlaflosigkeit
- Unfruchtbarkeit[72] [73]
Reduzierung und Verhinderung der Symptome
Cholinmangelsymptome können möglicherweise durch eine adäquate Einnahme von Cholin bzw. gezielte Nahrungsergänzung reduziert oder verhindert werden.[74] Da Cholin im Gehirn und in den Nerven zu Acetylcholin umgewandelt wird, wird im nächsten Punkt auf einen Acetylcholin-Mangel genauer eingegangen.[75]
Anzeichen und Symptome eines Acetylcholin-Mangels
Acetylcholin ist ein Neurotransmitter, der ohne Cholin nicht hergestellt werden kann. Daher ist es wichtig einen Cholinmangel zu vermeiden, da Cholin bzw. das Acetylcholin im Körper für verschiedene Funktionen (Nerven-, Endokrine-, Verdauungs-, und Reproduktions-Systeme) benötigt wird.[76]
Acetylcholin ist beispielsweise der häufigste Neurotransmitter im Gehirn und (zusammen mit Dopamin) zugleich einer der beiden wichtigsten exzitatorischen (erregenden) Neurotransmitter. Weiterhin hat Acetylcholin einen sehr großen Einfluss auf das Gedächtnis und das Lernen. Es ist unter anderem notwendig, um kurzfristige Erinnerungen in langfristige Erinnerungen umzuwandeln. Ein Acetylcholin-Mangel kann sich beispielsweise durch folgende Anzeichen/Symptome zeigen:
- Sie können häufig das richtige Wort nicht finden (Wortfindungsstörungen)
- Bereits einfache mathematische Aufgaben bereiten ihnen Probleme
- Während eines Gesprächs verlieren Sie Ihre Gedanken (bzw. den Gedanken)
- Sie können der Handlung in Filmen oder Büchern nicht folgen.
- Wenn Sie etwas lesen können sich (des öfteren) nicht an das erinnern, was sie gerade gelesen haben.
- Sie suchen/verlegen oft im Alltag Dinge, wie z.B. Ihre Schlüssel, das Telefon oder Ihre Brille.
- Ihre Reaktionszeit ist langsam.
- Sie bemerken, dass Sie während des Autofahrens oft unter der Geschwindigkeitsbegrenzung bleiben.
- Bei Ihnen wurde ADHS (ein Aufmerksamkeitsdefizit) diagnostiziert oder Sie vermuten, dass Sie diese Erkrankung haben.
- Sie haben einen schlechten Orientierungssinn, verlieren häufig Ihre Orientierung.
- Es fällt Ihnen schwer Sport zu treiben bzw. zu trainieren und Sie haben einen schlechten Muskeltonus.
- Sie sehnen sich nach fettigem Essen.[77]
Viele der soeben beschriebenen Symptome eines Acetylcholin-Mangels sind typisch mit dem, was wir umgangssprachlich unter dem „älter werden“ kennen bzw. dem Gedächtnisverlust/Verlust von kognitiven Fähigkeiten durch das Altern. Zudem sind einige dieser Anzeichen ebenfalls sehr ähnlich zu den frühen Stadien einer Alzheimer-Erkrankung.
Mangelsymptome sind kein Zufall
Laut Experten ist dies jedoch kein Zufall. Besteht ein chronischer Mangel an Acetylcholin, so kann dies mit ernsten neurologischen Störungen verbunden sein, einschließlich einer Demenzerkrankung (Alzheimer), Parkinson, Myasthenia gravis oder Multipler Sklerose.
Es wurde erforscht, dass bei Patienten mit Alzheimer der Acetylcholin-Spiegel im Körper bis zu 90% niedriger ist, als der normale Acetylcholin-Spiegel, bei gesunden Menschen. Medikamente gegen Alzheimer bzw. zur Behandlung von Alzheimer zielen daher darauf ab, den Acetylcholin-Spiegel zu erhalten, indem der Abbau im Körper blockiert wird. Sie hemmen (bzw. inhibieren) das Enzym Acetylcholinesterase, welches Acetylcholinmoleküle abbaut.[78]
Erhöhtes Risiko für einen Mangel
Ein erhöhtes Risiko für einen Cholinmangel besteht insbesondere bei den nachfolgenden Gruppen (Risikofaktoren):[80]
- Schwangere und ihre Kinder (ca. 90-95% der schwangeren Frauen nehmen weniger Cholin als die angemessene Menge zu sich).
- Personen mit bestimmten genetischen Veränderungen (die am Cholin-Metabolismus beteiligt sind).
- Patienten, welche eine parenterale Ernährung benötigen.[81]
- Strenge Vegetarier, die auf den Konsum von Milch und Eier verzichten[82]
- Personen mit Alkoholabhängigkeit. Alkoholismus verursacht einen relativen Cholinmangel in der Leber (durch Verringerung des Enzyms Methioninsynthetase).[83]
Quellen:
[68], [80] & [81] o.V.: Choline. National Institutes of Health. Office of Dietary Supplements. Abgerufen auf: ods.od.nih.gov
[69] O.V. (2013): Acetylcholine/Choline Deficiency in Chronic Illness – The Hunt for the Missing Egg. Genetic Genie. Abgerufen auf: geneticgenie.org
[70], [72] & [74] O.V.: Choline. Health Supplements Nutritional Guide. Abgerufen auf: www.healthsupplementsnutritionalguide.com
[71] & [73] Marc Steward (2016): Choline and Choline Deficiency. Healthy Focus. Abgerufen auf: healthyfocus.org
[75] & [82] O.V.: Cholin und Phosphatidylcholin (Lecithin). Deutsches Grünes Kreuz für Gesundheit. Abgerufen auf: dgk.de
[76] O.V.: What is Choline? Benefits, Sources & Signs of Choline Deficiency. Dr. Axe. Food is Medicine. Abgerufen auf: draxe.com
[77] & [78] Deane Alban: How Acetylcholine Deficiency Impacts Memory. Be Brain Fit. Better Mind. Better Life. Abgerufen auf: bebrainfit.com
[83] Marilyn Sterling (1999): Intelligent lifestyle and nutrition choices may thwart the liver disease long considered unstoppable. From the January 1999 Issue of Nutrition Science News. Abgerufen auf: www.chiro.org